Orthopädie am Rhy

Basel, Rheinfelden, Liestal

Was sind Facettengelenke?

Die Facettengelenke sind paarige kleine Gelenke an der Rückseite der Wirbelbögen, die den Spinalkanal (Rückenmarkskanal) umfassen. Zusammen mit den Bandscheiben zwischen den einzelnen Wirbelkörpern ermöglichen sie segmentale Bewegungen jedes einzelnen Wirbels in der Lendenwirbelsäule.

Wie alle Gelenke haben Wirbelfacettengelenke eine Knorpeloberfläche und eine bindegewebige Gelenkkapsel. Die Gelenk-Kapseln der Lendenwirbel sind zum Spinalkanal hin von einer gelblichen festen bindegewebigen inneren Faszie, dem Ligamentum flavum (= gelbes Band) überzogen. Zwischen jeweils 2 Facettengelenken der unteren LWS ziehen die Nervenwurzeln des Ischias vom Bein durch den Spinalkanal zum Gehirn.

Die typischen Symptome eines Facettensyndroms sind:
• akute, chronische oder episodische Rückenschmerzen
• Verstärkung bei Belastung und Bewegung
• mögliche Ausstrahlungen in Gesäss, Hüfte und Beine (spondylogen)
• schmerzhafte Bewegungseinschränkungen des unteren Rückens
• schmerzhaft verkrampfte tiefe Rückenmuskeln (Musculi Multifidi)
• nicht selten auch ausstrahlende Schmerzen entlang dem Ischias-Nerv (pseudoradikulär)

Das Facettensyndrom als Ursache von tiefen Rückenschmerzen kann sehr gut diagnostiziert werden. Vor allem die Kernspintomografie (MRI), selten auch die Computertomografie CT, dienen bei anhaltenden unteren Rückenschmerzen und tiefen Hüftschmerzen zur Identifizierung und Beurteilung einer Arthritis oder aktivierten Arthrose der Lendenwirbel- und Kreuzdarmbeingelenke LWS und ISG. Die Wirbelgelenke der Lendenwirbelsäule selbst sind nur indirekt zu tasten. In der körperlichen Untersuchung können spezielle Tests eine gute Auskunft geben. Bei begründetem Verdacht durch einen Arthrose- und Rheuma-Spezialisten zur Diagnose "aktiviertes Facettensyndrom" oder "ISG-Syndrom" ist ein spezielles Kernspin MRI heute meist üblich. Zur weiteren Bestätigung der Diagnose und auch bereits zur Behandlung kann unter Bildkontrolle mit den hierfür geeigneten modernen Ultraschall- oder Bildwandlergeräten eine diagnostische und therapeutische Test-Infiltration mittels gezielter Einspritzung eines nur hier wirkenden Medikaments erfolgen.

Schmerzmittel dämpfen die Symptome oft nur vorübergehend. Beheben können Schmerzmittel die mitunter massiv schmerzhaften Wirbelgelenksschwellungen durch Arthrose, Arthritis und Myofibrose meistens nicht ausreichend. Nach wiederkehrenden Facettensyndromen sind oft erhebliche bleibende Bewegungseinschränkungen durch Vernarbungen der Wirbelgelenke und der tiefen Faszien und Atrophie der Muskeln des unteren Rückens die Folge. Diese Teufelskreis sollte durchbrochen werden. Für die Therapie eines Facettengelenks- und/oder ISG-Syndroms stehen heute sehr effektive therapeutische Interventionen zur Verfügung. Voraussetzung ist allerdings, dass ursächlich kausal und örtlich lokal gesichert ein Facettensyndrom vorliegt. Bildgesteuerte Facetten-Infiltrationen mit verschiedenen Medikamenten wie Kortison oder biostimulativen Substanzen in die Facettengelenke und um die Ischias-Nervenwurzeln mit seinen Ganglien der tiefen Faszien. Auch Neurostimulation und Neuromodulation, elektrophysiologische kontrollierte Neurolysen der medial branches der Lendenwirbel- & Kreuzdarmbeingelenke kommen zur Anwendung. Eine kontrollierte und adaptierte personalisierte Rekonditionierung nach den oben genannten Verfahren dient der Wiederherstellung einer wieder möglichst agilen und belastbaren Mobilität. In der Sprechstunde werden die Indikationen und therapeutischen Interventionen natürlich noch eingehend und ausführlich erklärt! Sie können nahezu immer ambulant erfolgen.

Ihre Wirbelsäule-Spezialisten in unserer Praxis

Dr. med. Moritz Dau

Facharzt FMH, Sportmedizin SEMS

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Jaroslaw Boronzcyk

Facharzt für Orthpädie




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